Camera Raw
Das Raw-Format bietet einige Vorteile. Optimierungen wie etwa des Weissabgleichs, eine Kontraststärkung oder eine Änderung der Farbstimmung werden erst bei der Konvertierung umgesetzt. Diese Daten werden separat gespeichert. Das Bild bleibt unberührt. Fotografen, Webdesigner und andere Bildbearbeiter profitieren davon.
Die Funktionserweiterung von Camera Raw 4.0 bietet neben bzw. vor noch vor Photoshop weitere Optionen an, um noch mehr aus seinem Bildmaterial heraus zu kitzeln. Das Raw-Format war bisher Pflicht, um dieses mächtige Tool nutzen zu können, doch ab Version 4.0 können auch .jpg-Bilder geöffnet und bearbeitet werden.
Doch warum sollte man überhaupt JPEG-Bilder in Camera Raw bearbeiten? Wir alle wissen, welche Auswikungen es auf die Bildqualität hat, wenn man JPEG-Bilder öfters bearbeitet und wieder abspeichert. Jedesmal kommt die Komprimierung zum Einsatz, was für üble Artefakte sorgt. Der kleine Umweg über das .psd-Format ist zwar kein Problem, es gibt jedoch die Alternative »Camera Raw«.
Man müsste nur die Konfiguration vornehmen, dass JPEG-Bilder etwa aus Bridge heraus in Camera Raw geöffnet werden. Dazu reicht die Auswahl eines Fotos und ein Klick auf »Datei ↔ In Camera Raw öffnen«. Wie von Adobe gewohnt gibt es da gleich mehrere Wege zum Ziel. So bekommt man diesen Eintrag auch über die rechte Maustaste geboten.
Der Vorteil liegt auf der Hand: Das JPEG-Bild kann so oft wie man möchte in Camera Raw optimiert oder kreativ bearbeitet werden, ohne das die Qualität leidet, denn wie von Raw gewohnt werden auf Wunsch nur die Daten zum, nicht aber das Bild selbst gespeichert. Die Änderungen werden als XMP-Datei zum JPEG-Bild im gleichen Ordner gelegt. Einfach ein Foto in Camera Raw bearbeiten und auf »Fertig« klicken. So leicht geht das.
Jetzt könnte man etwa mit dem Regler »Reparatur«, der in den Grundeinstellungen zu finden ist, überstrahlten Bereichen mehr Struktur verleihen, in dem diese abgedunkelt werden. »Fülllicht« sorgt dagegen für mehr Licht aus der Mitte heraus, so wie es ein Blitzlicht täte. Der »Dynamik-Regler« dient der subtilen Sättigungssteuerung. Als eine Mischung aus Stempel- und Reparaturpinsel erscheint das »Retuschierwerkzeug«.
Man merkt, dass hier neben Photoshop eine eigene kleine Welt existiert. Das Werkzeug Rote-Augen-Korrektur, die „HSL“ genannte Funktion zur Bearbeitung der Grundfarben separat für die Sättigung, den Farbton und die Helligkeit sowie die Parametrische Tonkurve, die über einen Graphen, der allerdings auf vier Schiebepunkte begrenzt ist, eine Einstellungsmöglichkeit für Lichter, Helle Farbtöne, Dunkle Farbtöne und Tiefen anbietet, runden den guten Eindruck ab.
Doch das ist noch nicht alles. Die Checkbox »In Graustufen konvertieren« sorgt dafür, dass ähnlich dem neuen Feature »Schwarzweiss« schon in Camera Raw für die unbunte Variante eines Fotos gesorgt werden kann, was sehr schön mit der Teiltonung zusammen spielt, denn hiermit sind ein- oder zweifarbige Tönungen des Bildes ein Kinderspiel.
Erst wird die Farbe und Sättigung für die Lichter, dann für die Tiefen definiert und mit »Abgleich« angegeben, wie weit diese in die Mitteltöne reichen sollen. Das bei allen Änderungen Bilddaten und Einstellungen getrennt gespeichert werden und diese Informationen mit Lightroom kompatibel sind, spricht für die Arbeit mit Camera Raw.
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Hi, danke für den Hinweis. Auf die Ausweitung auf JPG’s habe ich lange gewartet und es nun doch glatt unbemerkt vorüberstreichen lassen. Servus, Michael
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Also auch für den Fotografen ist das interessant! Man nutzt ja doch nur die gleichen Funktionen und hier hast du sehr schön die neuen Features von 4.0 beschrieben, wenn ich das richtig sehe…
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COOL! Mehr so lange Sachen und auf deutsch
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Wenn ich mal wieder Zeit habe, muss ich das glaube ich mal ausprobieren. Hört sich aber auf jeden Fall gut an!
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Servus Dirk,
Danke, ich glaub ich muss mir das mal angucken, hab mit RAW noch nix gemacht. Danke für die Info.
Lg
Gery -
Camera Raw ist wirklich sehr nützlich und ich arbeite gerne damit. Danke für deine Postings, die immer wieder von Interesse sind
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Hallo Dirk,
in Bridge fehlt bei mir „In Camera Raw öffnen…“. Muss man das irgendwie aktivieren oder einfügen. Bin ein bißchen ratlos.
LG
Kiril -
@Kiril
Probier es mit Öffnen als und dann wähle Camera Raw aus.
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@Sensa
Steht gar nicht zur Wahl. Camera Raw ist in Bridge nirgends zu finden. Die cr2-Dateien macht nur Photoshop auf, in Bridge nur vorschau. Auf Adobes Siete steht nux dazu. Meine Vermutung ist, dass man den Camera Raw Plug-in in irgendeinen Ordner kopieren muss.
LG
Kiril -
CS 3
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das Camera-Raw-plug braucht nur einen Speicherort, um von Photoshop, Bridge, Elements, Album genutzt zu werden, hier der Pfad für CS3 (CS2 gleichartig):
Win: C:Programme/Gemeinsame Dateien/Adobe/Plug-ins/CS3/File Formats
Mac: Library/Application Support/Adobe/Plug-ins/CS3/File Formats
und das aktuelle Camera-Raw-plug gibts hier:
Win: http://www.adobe.com/support/downloads/detail.jsp?ftpID=3822
Mac: http://www.adobe.com/support/downloads/detail.jsp?ftpID=3821
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Dirk,
deine Server-Uhr geht nach, um 17 Minuten…
—pendanten-modus aus—
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Hi mikschel,
genau dort habe ich das Plug-in kopiert.
Habe mich so auf das neue Plug-in gefreut, dass ich das alte einfach ersetzt habe. Blööd!
Ich schreib mal ne mail an Adobe. Mal sehen was die sagen, wenns hilft gebe ich bescheid.LG
Kiril -
Geht das nicht bei allen JPEG-Dateien? ACR ist bei mir funktionsfähig installiert, aber wenn ich in der Bridge eine JPEG markiere und „Datei“ wähle, dann ist der Punkt „In Camera Raw öffnen…“ ausgegraut.
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