Galileo Design: Lidschatten auftragen
Um einen Lidschatten digital zu simulieren, bedarf es mehr als einfach nur eines farbigen Pinsels. Genauso muss der Abdunklung der Haut und dem veränderten Reflexverhalten durch die farbigen Pigmente Rechnung getragen werden. Die Kombination dieser verschiedenen Wirkungen muss dann sanft in unterschiedlichen Stärken aufgetragen werden.
1. Musterfläche auswählen
Erproben Sie die Lidschatten-Wirkung erst an einem Musterstück. Dazu nutzen Sie nicht – wie im wahren Leben – den Handrücken, sondern eine grobe Auswahl der Lidfläche. Wählen Sie dazu das Auswahlrechteck-Werkzeug, und ziehen Sie einem Rahmen über eine repräsentative Auswahl des Oberlids.
2. Erste Korrektur vorbereiten
Öffnen Sie dann über das Menü die Korrekturen-Palette. Klicken Sie dort auf das Symbol der Tonwertkorrektur, um die Haut zunächst abzudunkeln.
3. Hauttöne abdunkeln
Ziehen Sie den Regler für den Mittelwert nach rechts, um die ausgewählte Haut abzudunkeln. Durch Verschiebung des Reglers in Richtung der hellen Tonwerte werden diese als neuer Mittelwert definiert, und es ergibt sich die gewünschte Abdunklung für die ausgewählten Tonwerte.
4. Farbton-Korrektur hinzufügen
Nun können Sie schon die zweite Korrekturfolgen lassen. Klicken Sie auf das kleine Pfeilsymbol links unten, um wieder in die Übersicht der Korrekturen-Palette zu gelangen. Klicken Sie dort auf das Symbol für die Funktion Farbton/Sättigung, mit der Sie gleich die Einfärbung vornehmen werden.
5. Monochrom einfärben
Im Arbeitsfenster Farbton/Sättigung führen Sie gleich vier Schritte durch: Zuerst aktivieren Sie die Option Färben G, um die Auswahl einzufärben. Falls Sie jetzt erschrecken, weil Ihr ganzes Bild eingefärbt ist, aktivieren Sie noch durch einen Klick das Schnittmaskensymbol H. Hier durch wirkt sich die Korrektur nur auf die bereits korrigierten Bereiche aus. Wählen Sie dann mit dem Farbton-Regler eine gewünschte Zielfarbe aus, und reduzieren Sie die Sättigung bis zu einer natürlichen Einfärbung.
6. Kontrast steigern
Ein weiteres Mal geht es über den Pfeilbutton in die Übersicht der Korrekturen-Palette. Als letzte Korrektur folgt noch eine Kontraststeigerung, denn ein Lidschattenpuder
schluckt mehr Licht im Schatten und reflektiert in den Lichtern durch Reflexpartikelchen. Wählen Sie also als nächste Funktion die Gradationskurven, und aktivieren Sie im folgenden Arbeitsfenster das Hand-Werkzeug, mit dem Sie gleich direkt im Bild den Kontrast steigern können.
7. Licht und Schatten herausarbeiten
Achten Sie auch bei dieser Korrektur darauf, dass das Schnittmaskensymbol aktiviert ist, damit die folgende Kontraststeigerung nur in unserem »Musterstück« stattfindet. Ziehen Sie jetzt auf dem Bild im Schattenbereich den Mauszeiger mit gedrückter Maustaste nach unten – es entsteht ein Regler, der die Gradationskurve an der entsprechenden Stelle herunterzieht. Auf die gleiche Art und Weise ziehen Sie den Mauszeiger an einer hellen Stelle nach oben, um diese aufzuhellen und so den Kontrast zu steigern.
8. Maske und Schnittmaske
Nach dieser Korrektur öffnen Sie die Ebenen-Palette und sehen, was Ihre Schritte dort produziert haben: Die erste Einstellungsebene enthält eine Ebenenmaske , die nur das ausgewählte Rechteck freihält. Die darüber liegenden Ebenen symbolisieren durch den eingerückten kleinen Pfeil, dass sie als Schnittmasken nur dort wirken, wo auch die darunterliegende Ebene sichtbar ist. Aktivieren Sie jetzt die untere Ebenenmaske, und füllen Sie sie über Shift+Löschtaste mit 100 % Schwarz.
9. Pinseleinsatz
Ihre Korrektur ist jetzt erst einmal versteckt und muss mit dem Pinsel wieder »hervorgepudert« werden. Wählen Sie dafür das Pinsel-Werkzeug und eine weiche Werkzeugspitze mit ca. 80 Pixeln Durchmesser. Malen Sie nun mit geringer Deckkraft von ca. 10 % und weißer Vordergrundfarbe den Lidschatten auf das Lid auf. Tragen Sie die Korrektur mehrfach übereinander auf, um sie zu intensivieren. Für eine geringere Wirkung zum Rand hin können Sie die Deckkraft verringern und die Pinselgröße heraufsetzen.
Das Photoshop-Buch People & Porträt
Maike Jarsetz
Galileo Design
433 S., 2010, geb., komplett in Farbe, mit DVD
39,90 Euro, ISBN 978-3-8362-1056-0
Dieses Buch ist der Intensivkurs für die Bearbeitung von People-Fotos und Porträts in Photoshop! Lernen Sie an vielen kleinen Praxisbeispielen Schritt für Schritt die grundlegenden Techniken der Porträtretusche kennen: Retuschieren Sie Hautpartien, um Unreinheiten, Falten, Blitzflecken und andere Störungen zu kaschieren. Färben und formen Sie Haare und stellen Sie sie frei. Modellieren Sie Körper- und Gesichtspartien, und korrigieren Sie Mimik und Haltung.
Setzen Sie anschließend die erlernten Techniken an realen Projekten aus der Praxis eines Porträtfotografen um: Sie versetzen ein Modell in einen Titelblatt-Look, lassen Gesichter verjüngen und älter werden, führen komplexe Belichtungs- und Farbkorrekturen durch, und Sie bearbeiten Hochzeitsfotos, Beautyporträts und Sportaufnahmen.
Zum guten Schluss geben Sie Ihren Bilder den richtigen Feinschliff, von der angepassten Schärfung bis zum ganz eigenen Look. Das Buch ist mit Photoshop CS4 geschrieben. Sie können es aber auch mit Photoshop CS3 und CS2 voll nutzen — in Grundlagenexkursen wird auf die Unterschiede hingewiesen und es werden Alternativen aufgezeigt.