Wider den Web 2.0-Look
Wir habe genug von dem glänzenden und sauberen Web 2.0-Look. Alles spiegelt sich und man könnte von der Website essen – zumindest irgendwie virtuell. Da kommt der Artikel How To Destroy The Web 2.0 Look gerade recht.
Darin wird beschrieben, wie das krasse Gegenteil der „lieben“ Web 2.0-Website gestaltet werden könnte. Zahlreiche Beispiele inspirieren zum Aufbruch in grungige Zeiten. Mit Create a Realistic Torn Paper Effect gibt es noch ein passendes Tutorial obendrauf.
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Meiner Meinung nach ist Grunge eher ein Rückschritt… Mich gruselts noch, als in den Foren jeder Depp eine Tutorial-vorgefertigte Grunge-Signatur hatte.
Die Seite ist vielversprechend, und die aufgeführten Beispiele sehen einfach super aus, sie erinnern kaum an Grunge, sondern sehen einfach phantasievoll und mit Liebe gestaltet aus.
Aber web 2.0- Style wirds noch sehr lange geben, denn man kann mit wenig Kreativität und Aufwand ein funktionierendes Outfit erstellen.
Anti-2.0 sieht zwar 100mal besser aus und hat mehr Charakter, aber nach letzterem muss man im Inet ja immer länger suchen… -
Ich finde diese Web 2.0 „Designs“ eigentlich gar nicht schlecht. Natürlich nutzt sich der Effekt ab, wenn jeder die Kniffe verwendet, aber gemessen an dem, was früher so im Netz rumspukte, ist eine klare Aufteilung mit Anlehnungen an eine gewienerte Eingangshalle eines 5-Sterne Hotels nicht verkehrt.
Interessant ist, dass in der jährlichen Designbibel (Web design index) kaum eine Seite zu sehen ist, die Web 2.0 Elemente verwendet. Theoretisch dürfte also kein guter Designer auf Web2.0 abfahren, und die Millionen glänzenden Seiten da draußen im WWW sind alles nur Hirngespinste ;)
Aber letztenendes ist doch sowieso egal, welches Design man wählt, solange es dem Kunden gefällt und man nachts ruhig schlafen kann, ist doch alles in Butter :-)
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Also mich hat der Artikel nicht sonderlich beeindruckt…
Da werden zwar einige nette Seiten präsentiert, aber wirklich neu und überraschend fand ich keine von denen…
Es stimmt schon – viele Seiten erinnern mal mehr oder weniger an Grunge Style und das hatten wir ja nun auch schon zur Genüge…
Manche Seiten sind auch – rein grafisch gesehen – relativ aufwändig und anspruchsvoll, manchmal sogar für meinen Geschmack zu überladen…
Doch realistisch gesehen wird dies im Business-Bereich wenig(er) verlangt und ist zudem mit Kosten verbunden, die viele Kunden nicht bereit sind, zu zahlen…
Web 2.0 ist momentan (noch) Trend und wird es sicherlich auch noch eine Weile bleiben…
Ob man das gut oder schlecht findet, ist lediglich eine Geschmacksfrage, so wie die Gestaltung an sich…
Was heute schick ist, ist morgen out und was übermorgen trendy ist, war vielleicht vor 10 Jahren schon mal der Hit…
Ist doch mit der Mode ganz genauso…
Abgesehen davon ist der Style doch auch immer vom Inhalt und nicht zuletzt vom Geschmack des Kunden abhängig…
Kann sich jemand eine der in dem Artikel vorgestellten Styles z.B. für eine Versicherungsgesellschaft vorstellen?
Also ich ganz gewiss nicht… ;-)hAVE pHUN
~~~d(o.o)b~~~ -
Grunge ist doch nicht alles, was nach Web 2.0 kommt. Ich habe einige andere Trends ausgemacht. Zum Beispiel „Romantik“. Die Fortsetzung der spielerischen Beschäftigung von Farben in den Wendy-Look; „Material“: glatte Oberflächen verschwinden, und das Gegenteil kommt: rauhes, naturbelassenes (Holz!); „Metapher“: Verwendung von Gegenständen auf der Website usw.
Die guten Errungenschaften wie einfache Seitenstruktur, Ãœbersicht, Weissraum bleiben anscheinend vorhanden. Das kann nur besser werden! -
Was mich am Web 2.0 Look stört, ist die Tatsache, daß nicht mehr nach einer eigenständigen Methaper, einer auf den Kunden zugeschnittenen Kernmessage/Designidee geachtet wird, sondern jeglicher von grundauf unterschiedlicher Content in das Web-2.0-Schema gepresst wird. Für mich als Kunde wäre das in etwa so, als wenn mir jemand einen Serien-BMW hinstellt, wo ich doch einen M3 inkl. Stickerei im Polster bestellt hatte ;)
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Web 2.0 mag gefallen oder nicht. Zentral ist jedoch die Frage, ob der Stil die ihm zukommende Funktion erfüllt. Und diese ist, Konzepte und Strukturen einfach darzustellen, Interaktion mit Webseiten zu erleichtern und Information zu strukturieren.
Ich denke, dass in heutigen Zeiten, in denen das von Nutzern dominierte Web immer mehr Zuwachs erhält, gerade auch von nicht besonders web-affinen Nutzern sind einfache Metaphern, kontrast-reiche Webseiten der oben beschriebenen Funktion durchaus zuträglich.
Es wird sicher eine Zeit geben, in der das Medium Internet so weit verbreitet und verwendet sein wird, dass es kaum mehr „Internet-Laien“ geben wird und somit auch das Design sich auf subtilere Darstellungsformen konzentrieren wird.
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